4 March 2021

HSBC Deutschland wächst im Krisenjahr kräftig

Die HSBC Trinkaus & Burkhardt AG („HSBC Deutschland“) ist im Geschäftsjahr 2020 kräftig gewachsen. Während die wirtschaftlichen Verwerfungen infolge der Corona-Pandemie im Kreditgeschäft eine signifikant höhere Risikovorsorge erforderten, florierte insbesondere das Kapitalmarkt- und das Wertpapiergeschäft. Das führte zu einem deutlich höheren Provisions- und Handelsergebnis.

Die operativen Erlöse stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 12,9 Prozent auf 888,3 Mio. Euro. Damit wurden die bisherigen Spitzenjahre 2017 und 2019 mit operativen Erlösen von je gut 780 Mio. Euro um rund 100 Mio. Euro übertroffen. Trotz des Anstiegs der Risikovorsorge um 86 Prozent auf 83,7 Mio. Euro kletterte der Jahresüberschuss vor Steuern um 29,1 Prozent auf 187 Mio. Euro. Das um die Kosten des Effizienzprogramms bereinigte Ergebnis legte um 40 Prozent auf 239,3 Mio. Euro zu. Insgesamt hat die Bank damit ein deutlich besseres Vorsteuerergebnis erzielt als noch bis Mitte des Jahres erwartet.

„Das Jahr 2020 hat die Stärke unseres diversifizierten Geschäftsmodells unter Beweis gestellt“, sagt Carola von Schmettow, Sprecherin des Vorstands von HSBC Deutschland. „Wir haben unsere Kunden vermehrt an die Kapitalmärkte begleitet. Zudem haben Privatanleger die Aktie als attraktive Anlage im Niedrigzinsumfeld entdeckt. Das hat uns Rekordvolumina in der Wertpapierabwicklung und im Handel von Aktien und Derivaten beschert. Das laufende Jahr ist von hoher Unsicherheit geprägt. Wir werden konsequent unsere Integration in die HSBC-Gruppe vorantreiben, um effizienter zu werden und alle Vorteile eines gemeinsamen Hauses für unsere Kunden auszuspielen.“

Das Provisionsergebnis ist 2020 deutlich auf 494,0 Mio. Euro (Vorjahr: 453,1 Mio. Euro) gestiegen. Es steht für rund 55 Prozent der Erlöse. Wie schon im ersten Halbjahr 2020 absehbar, hat die Wertpapier-Dienstleistungssparte HSBC Securities Services maßgeblich zum Anstieg beigetragen. Im Wertpapierbestandsgeschäft wie auch im klassischen Wertpapiertransaktionsgeschäft verzeichnete der Bereich einen deutlichen Zuwachs der Provisionserträge. Die Zahl der abgewickelten Wertpapiertransaktionen hat sich mit 232 Mio. (Vorjahr: 66 Mio.) mehr als verdreifacht. Zudem konnte der Bereich Capital Financing an die guten Ergebnisse früherer Jahre anknüpfen und das Provisionsergebnis deutlich auf 61,8 Mio. Euro verdoppeln (Vorjahr: 27,5 Mio. Euro).

Der Boom an den Börsen, die höheren Volatilitäten an fast allen relevanten Märkten und die anhaltend große Nachfrage nach Aktien und ähnlichen Anlagen haben sich 2020 deutlich im Handelsergebnis bemerkbar gemacht. Mit 159,8 Mio. Euro (Vorjahr: 70,4 Mio. Euro) hat sich das Ergebnis mehr als verdoppelt. Davon entfallen allein 128,6 Mio. Euro (Vorjahr: 44,8 Mio. Euro) auf den Handel mit Aktien und Aktien-/Indexderivaten.

Das Zinsergebnis ist 2020 leicht auf 226,5 Mio. Euro zurückgegangen (Vorjahr: 228,1 Mio. Euro). Dabei haben sich die Turbulenzen im Zuge der Wirtschaftskrise bemerkbar gemacht. Die Forderungen an Kunden betrugen zum Jahresende 8.516 Mio. Euro (Vorjahr: 10.867 Mio. Euro). Der Rückgang erklärt sich zum überwiegenden Teil durch das Zurückfahren der Ziehungen von Kreditlinien der Kunden im zweiten Halbjahr und zu einem kleineren Teil durch die Neuausrichtung der Bank im Rahmen der Europa-Strategie der HSBC. Diese sieht einen Abbau der risikogewichteten Aktiva in Europa vor. 2020 gingen die risikogewichteten Aktiva mit 15,4 Mrd. Euro leicht zurück (Vorjahr: 15,9 Mrd. Euro).

Seit Januar 2021 ist HSBC Deutschland eine 100prozentige Tochtergesellschaft der HSBC. Die Übernahme ist der konsequente Schritt zur weiteren Integration in die Gruppe. Im Einklang mit der Europa-Strategie wird HSBC Deutschland die Prozesse und Strukturen weiter vereinfachen und verbessern. Das 2019 gestartete Effizienzprogramm hat sich im vergangenen Jahr auf der Kostenseite bemerkbar gemacht. Der Personalaufwand sank um 8,8 Mio. Euro auf 378,6 Mio., während die anderen Verwaltungsaufwendungen mit 216,8 Mio. Euro über dem Vorjahr (192,7 Mio. Euro) lagen. Der Anstieg resultierte unter anderem aus einer gestiegenen Verrechnung von Leistungen innerhalb der HSBC-Gruppe. Darüber hinaus erhöhten sich die Abschreibungen um 12,2 Mio. Euro auf 51 Mio. Euro. Insgesamt stieg der Verwaltungsaufwand um 27,5 Mio. Euro auf 646,4 Mio. Euro. Insgesamt stieg der Verwaltungsaufwand um 27,5 Mio. Euro auf 646,4 Mio. Euro. Die Aufwand-Ertrag-Relation sank von 76,5 Prozent auf 70,5 Prozent, bereinigt um die Kosten für das Effizienzprogramm lag sie bei 64,8 Prozent.

In den einzelnen Geschäftsbereichen konnte das Commercial Banking (CMB), also das Geschäft mit mittelständischen Firmenkunden, die operativen Erlöse um rund 9 Prozent auf 209,4 Mio. Euro erhöhen. Der Provisionsüberschuss stieg um starke 35 Prozent auf 71,4 Mio. Euro. Die Wirtschaftskrise hat den Risikovorsorgebedarf indes um 28 Mio. Euro erhöht, was neben einem höheren Verwaltungsaufwand dazu führte, dass das Vorsteuerergebnis des Geschäftsbereichs auf 13,9 Mio. Euro fiel (Vorjahr: 37,1 Mio. Euro).

Das Segment Global Banking & Markets (GB&M) verzeichnete 2020 das stärkste Wachstum aller Geschäftsbereiche. Die operativen Erlöse kletterten um 22 Prozent auf 566,7 Mio. Euro (Vorjahr: 460,2 Mio. Euro). Der Provisionsüberschuss stieg um 25 Mio. Euro auf 324,7 Mio. Euro (Vorjahr: 299,6 Mio. Euro) und das Handelsergebnis hat sich mit 146,5 Mio. Euro mehr als verdoppelt (Vorjahr: 67,8 Mio. Euro). Trotz einer um 10 Mio. Euro höheren Risikovorsorge hat der Bereich sein Vorsteuerergebnis auf 173,3 Mio. Euro mehr als verdoppelt (Vorjahr: 74,3 Mio. Euro).

Im Geschäftsbereich Private Banking & Asset Management (WPB) fielen die operativen Erlöse um 6,0 Mio. Euro auf 107,5 Mio. Euro. Rückgänge verzeichneten das Kreditgeschäft und die Vermögensverwaltung. Neu dem Bereich hinzugerechnet wurde das Geschäft mit Alternative Investments. Da der Verwaltungsaufwand gleichzeitig um 4,7 Mio. Euro sank, verzeichnete der Bereich lediglich ein um 0,9 Mio. Euro geringeres Vorsteuerergebnis von 15,4 Mio. Euro.

Die Bilanzsumme der HSBC Deutschland ist im Jahresvergleich von 26,6 Mrd. Euro auf 29,5 Mrd. Euro gestiegen. Die Kernkapitalquote erhöhte sich auf 13,4 Prozent (Ende 2019: 12,6 Prozent), die Eigenkapitalquote auf 15,3 Prozent (Ende 2019: 14,6 Prozent). Das Institut erzielte eine Eigenkapitalrendite von 7,7 Prozent.

Kontakt:

Robert von Heusinger
+49-211-910-1664
robert.heusinger@hsbc.de


Über HSBC Deutschland
HSBC Deutschland ist Teil der HSBC-Gruppe, einer der führenden Geschäftsbanken der Welt mit Assets in Höhe von 2.984 Milliarden US-Dollar (Stand 31. Dezember 2020). Sie ist die „Leading International Bank“ und verfügt über ein Netzwerk in 64 Ländern und Territorien weltweit, die für über 90 Prozent der Weltwirtschaftsleistung stehen. Kunden von HSBC Deutschland sind Unternehmen, institutionelle Kunden, der öffentliche Sektor und vermögende Privatkunden. Die Bank steht für Internationalität, umfassende Beratungskompetenz, große Platzierungskraft, erstklassige Infrastruktur und Kapitalstärke. HSBC Deutschland, die als HSBC Trinkaus & Burkhardt AG firmiert, wurde im Jahr 1785 gegründet und beschäftigt in Düsseldorf und an elf weiteren Standorten rund 2.900 Mitarbeiter.